„Farbenrausch in der Villa Berberich“

Südkurier vom 07.02.2011

Farbenrausch in der Villa Berberich
Ausstellung von drei Rheinfelder Künstlern – Gut besuchte Vernissage zur Eröffnung

Bad Säckingen – Bunt, fröhlich, erheiternd: Das ist der erste Eindruck, wenn man die neue Ausstellung von drei Rheinfelder Künstlern in der Villa Berberich betritt. „Ein Farbenrausch, der die Besucher empfängt“ und eine „fulminante Ausstellung zum Jahresauftakt“, so empfand es Kulturreferentin Christine Stanzel.

Energiegeladen und farbenfreudig ist die Malerei von Petra Heck. Es zieht einen geradezu in ihre energetisch aufgeladenen Räume hinein, als würde sich die Energie der Malerin, die auch selbst sehr lebhaft und voller Vitalität sprüht, auf den Betrachter übertragen. Die Kunst der gebürtigen Rheinländerin ist lebensbejahend, will das Auge erfreuen, uns glücklich machen. Die Malerin glaubt ganz fest an positive Gedanken. Ihre großformatigen Bilder werden oft wie ein Puzzle zusammengesetzt. Man entdeckt darin viel Akt, viel Weiblichkeit, Gesichter, Figuren, und viel Sinnlichkeit. Die farbenfrohen und temperamentvollen Werke haben eine unglaubliche Dynamik. Der Besucher spürt, dass hier wirklich ein Energieaustausch stattfindet. Das pralle Leben findet sich auch in den Arbeiten von Manfred Schmid. Leben ist ein Wort, das der gebürtige Säckinger, dessen Schwerpunkt im Moment auf Skulpturen liegt, gerne in den Mund nimmt. Ein Raum soll das Leben symbolisieren. Da sieht man ein Paar, mal beschützend in der Haltung, mal träumend.
In verschiedenen Techniken und Materialien äußert sich dieses Anliegen, sowohl in Rötelzeichnungen wie in Bronzen oder Aquarellen. Eine Hand ist zugleich Sinnbild für Zärtlichkeit und Gewalt. Auffallend die große Figurengruppe mit kolorierten Alabaster-Gipsgüssen. Eine Figur, die grüne, absentiert sich von der Gruppe und schaut durchs Fenster in den Park. Viele Arbeiten von Schmid haben einen Bezug zum Leben, nicht nur die Trilogie mit dem Akt als Symbol für das blühende Leben, dem alten Mann und der Vergänglichkeit.

„Mich faszinieren Rapsfelder“, sagt Wilhelm Schmieder, der solche leuchtenden Felder ausstellt, die, wie alle seine Landschaften, nach Diaprojektionen gemalt sind. Ihn beeindrucken die Farben im Herbst, Wasser und Wintermotive, die Natur, die Landschaft, aber auch Details wie Blumen in Makro-Ansicht. Besonders interessieren Schmieder Bäume, das ist schon immer ein Thema bei ihm. Ein Baum ist für ihn eine Art „Einzelkämpfer“. Dass sich unter den Motiven ein toter Baum findet, zeigt, dass der Maler auch einen kritischen Blick auf die Naturzerstörung und die verschwundene Idylle wirft. So wie der Baum ist für ihn auch das Treibholz ein Sinnbild für das Leben.

Den Zugang zu den Künstlern und ihren Arbeiten wollte der Autor und Journalist Ralf H. Dorweiler den Vernissagegästen in seiner Laudatio erleichtern, indem er auf biografische und künstlerische Aspekte einging. Mit musikalischen Mitteln vorgestellt wurden die Künstler durch drei von der Altistin Daniela Bianca Gierok und ihrem Begleiter Richard Geppert passend ausgewählte und vorgetragene Lieder von Wagner, Schoeck („Die Magie der Farben“) und Liszt. Durch diese Einstimmung kam die Ausstellung beim zahlreichen Vernissagepublikum sehr positiv an.

 

 

 

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